Astrophysiker:innen vom JSC und der Universität Leiden haben mit Hilfe von Computersimulationen die Dynamik des Sonnensystems jenseits von Neptun untersucht. Ihre Ergebnisse könnten ein bislang ungeklärtes kosmisches Rätsel lösen: Viele der sogenannten „transneptunischen“ Objekte bewegen sich auf exzentrischen, gegenüber der gemeinsamen Bahnebene der Planeten des Sonnensystems geneigten Bahnen. Mit mehr als 6.000 Computersimulationen fand das Team heraus, dass ein markanter, naher Vorbeiflug eines anderen Sterns die auffällig anderen Umlaufbahnen der Transneptun-Himmelskörper erklären könnte. Vor Milliarden von Jahren streifte wahrscheinlich ein Stern unser Sonnensystem so nah, dass tausende kleine Himmelskörper ihre Flugbahn signifikant veränderten. Dabei könnten einige von ihnen in Richtung Sonne katapultiert und von Jupiter und Saturn als Monde eingefangen worden sein. Das könnte erklären, warum die äußeren Planeten unseres Sonnensystems zwei verschieden Arten von Monden haben. Die beiden Studien wurden in den Fachzeitschriften Nature Astronomy und Astrophysical Journal Letters veröffentlicht. Weitere Informationen: go.fzj.de/jsc-stellarer-vorbeiflug-auswirkungen .