Molekulardynamiksimulationen ermöglichen die detaillierte Untersuchung des Verhaltens biologischer Nanomaschinen. Für die realistische Beschreibung der simulierten Systeme muss die lange Reichweite elektro-statischer Kräfte explizit berücksichtigt werden, was in zweierlei Hinsicht herausfordernd ist. Zum einen sind die derzeitigen Methoden aufgrund ihrer Kommunikationsanforderungen nicht auf die hohen Prozessorzahlen von Exascale-Computern skalierbar. Zum anderen ist die realistische Beschreibung der Elektrostatik von Biomolekülen sehr komplex, da ihre Ladungsverteilung durch Aufnahme und Abgabe von Protonen oder Elektronen variiert. Das DFG-Projekt im Schwerpunktprogramm SPPEXA „GromEx – Hoch-skalierbare Elektrostatik mit flexibler Ionisierung für realistische Simulationen von Biomolekülen auf Exascale-Computern“ wird beiden Herausforderungen in den nächsten drei Jahren mit der Entwicklung eines vereinheitlichten Algorithmus begegnen, der in enger Zusammenarbeit von Mathematikern, Computerwissenschaftlern und theoretischen Biophysikern entsteht. Dieser Algorithmus wird zunächst für die Simulationssoftware Gromacs implementiert. Die beteiligten Institutionen sind das MPI für biophysikalische Chemie in Göttingen, das FZJ und das Royal Institute of Technology in Stockholm. Weitere Informationen: http://www.mpibpc.mpg.de/grubmueller/sppexa