Sterne entstehen durch turbulente Prozesse, ähnlich denen, die sich beobachten lassen, wenn Milch in Kaffee gegeben wird. Bei der Entstehung von Sternen treffen allerdings interstellare Gase, Moleküle und Staub aufeinander. Was dabei genau passiert, hat jetzt ein Forschungsteam auf dem SuperMUC am LRZ in Garching simuliert: Prof. Dr. Ralf Klessen von der Universität Heidelberg sowie Prof. Dr. Christoph Federrath von der Australian National University Canberra leiteten die größte Simulation der interstellaren Turbulenz. An ihr lässt sich zeigen, wann und wie sich Sterne bilden. Für diese Arbeit wurden komplexe Gleichungen entwickelt – beispielsweise um verschiedene Gasdichten zu berechnen und unterschiedliche Maßstäbe zu beachten. Insgesamt wurden für das Modell mehr als eine Billion Auflösungselemente berechnet. Die Simulation besteht aus mehr als 100 Einzelaufnahmen, von denen jede rund 23 Terabyte an Festplattenplatz beansprucht. Insgesamt arbeiteten dafür am Garchinger Supercomputer mehr als 65.000 Rechenkerne während ca. 45 Mio. Rechenzeitstunden. Die Simulation benötigte rund 130 Terabyte Arbeitsspeicher. Die Arbeit wurde kürzlich im renommierten Fachmagazin Nature Astronomy veröffentlicht. Weitere Informationen: nature.com/articles/s41550-020-01282-z