Das BMBF hat in den vergangenen drei Jahren das Projekt „Lattice-Boltzmann-Methoden für skalierbare Multi-Physik-Anwendungen“ (SKALB) im Bereich „HPC-Software für skalierbare Parallelrechner“ gefördert. Ziel war die Weiterentwicklung unterschiedlicher Lattice-Boltzmann-(LB)-Strömungslöser: Das „waLBerla-Framework“ des Lehrstuhls für Systemsimulation der Universität Erlangen-Nürnberg wurde für hochparallele und für heterogene Systeme erweitert und skalierte sowohl auf nahezu 300.000 Prozessoren der IBM BlueGene/P (Jülich) als auch auf über 1.000 GPUs des Tsubame2-Systems (Tokio). Daneben ist „VirtualFluids“ des Instituts für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen der TU-Braunschweig vermutlich der einzige LB-Code weltweit, der lokale Verfeinerung und komplexe Kollisionsmodelle auch auf GPUs implementiert. Der „ILBDC-Code“ des RRZE erreicht trotz der Verwendung listenbasierter Datenstrukturen die höchste Einzelknotenperformance und ist hochskalierbar. Der Lehrstuhl für Angewandte Mathematik & Numerik der TU-Dortmund hat FEM-Mehrgittertechniken für implizite LB-Formulierungen auf unstrukturierten Gittern erarbeitet, die in die Open-Source FEAST-Software einfließen. Das HLRS hat sein Open-Source Computational-Steering-Framework „Steereo“ an ausgewählte LB-Codes angebunden und PGAS-Sprachen untersucht. Die IANUS GmbH stellte schließlich die industrielle Nutzbarkeit der Projektergebnisse sicher. Benchmark-Kernel des Projekts werden in Kürze als Referenzimplementierungen veröffentlicht. Weitere Informationen: SKALB