Bevor das Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) die Erweiterung des Höchstleistungsrechners SuperMUC in seiner Phase 2 am 29. Juni 2015 offiziell in Betrieb nahm (GA-Info-brief Nr. 37), hatten ausgewählte Nutzergruppen die Möglichkeit, ihre Programme auf allen 86.016 Rechenkernen laufen zu lassen. Insgesamt nutzten 41 Wissenschaftler aus 14 Instituten diese Möglichkeit mit Programmen aus Physik, Molekularer Modellierung und Fluiddynamik. In einem anschließenden Workshop stellten sie ihre Simulationsergebnisse vor. Dabei wurden folgende Rekorde hervorgehoben: Die größte Fast Fourier Transformation der Welt mit mehr als 10.0003 Gitterpunkten wurde mit der Software FLASH, einem astrophysikalischen CFD-Code, berechnet. Die Ergebnisse sind wichtig für das Verständnis von Turbulenzen im interstellaren Medium. Mit der Software GADGET konnte mit 10% des sichtbaren Universums die derzeit größte Simulation der Entwicklung des Universums erreicht werden. Es war möglich, Molekülspektren mit der Simulationssoftware IPHIGENIE um einen Faktor 100 genauer zu berechnen als bisher, und ein seismisches Rekonstruktionsproblem wurde durch „strong scaling“ von 16 Stunden Rechenzeit auf 55 Sekunden beschleunigt. Die Ergebnisse wurden auf der ISC‘15 vorgestellt und in den Proceedings der ISC‘15 und der Euro-Par 2015 publiziert. Auf der ISC‘15 wurde auch die Linpack-Leistung der SuperMUC Phase 2 bekanntgegeben. Mit seinen 2,814 PetaFlop/s liegt er auf Platz 21 der TOP500-Liste, direkt hinter SuperMUC Phase 1 mit 2,897 PetaFlop/s. Dieser schaffte es nach drei Betriebsjahren immer noch auf den stolzen neunten Platz beim neuen HPCG-Benchmark. Weitere Informationen: www.lrz.de