Das Jülich Supercomputing Centre hat zwei neue Pilotsysteme für einen interaktiven Superrechner in Betrieb genommen. Die Systeme – JULIA vom Hersteller CRAY sowie JURON von IBM und NVIDIA – sind speziell für Anwendungen aus den Neurowissenschaften ausgelegt. Die Installation und Testphase sind Teil eines speziellen vorkommerziellen Ausschreibungsverfahrens im Rahmen des europäischen Human Brain Projects (HBP). Nun testen Jülicher Wissenschaftler und ihre Kollegen im HBP, wie leistungsfähig beide Systeme sind und wie gut sie die gewünschten Funktionen erfüllen. Dazu nutzen sie unter anderem die Simulationssoftware NEST, die Simulationen von neuronalen Netzwerken im Gehirn ermöglicht. Supercomputer bei solchen Anwendungen interaktiv bedienen zu können, gilt als Schlüsselelement für die Hirnforschung von morgen. Künftig soll es Wissenschaftlern möglich sein, in die Programmabläufe einzugreifen und sie interaktiv zu steuern. Da bei Simulationen des menschlichen Gehirns enorme Mengen an Daten im Spiel sind, sind vor allem Technologien erforderlich, die große Datenmengen verwalten, in kurzer Zeit analysieren und auch visualisieren können. Bei beiden Rechnern kommen Technologien zum Einsatz, die teilweise noch gar nicht auf dem Markt sind. Zum Beispiel können die Rechenknoten über schnelle Netzwerke der neuesten Generation kommunizieren. Außerdem sollen neue, nicht-flüchtige Speichertechnologien eingesetzt werden.