Jeder einzelne Rechenknoten moderner HPC-Systeme ist inzwischen derart komplex, dass verschiedene Speicher- und Parallelitätsebenen gezielt berücksichtigt werden müssen, um die Rechenleistung optimal zu nutzen. Die gängigen Hardware-Konzepte unterscheiden sich nicht nur deutlich voneinander, sondern erfordern auch komplett unterschiedliche Programmiermodelle für die Anwendungssoftware. Dazu kommt, dass die Systeme aus immer mehr homogenen oder heterogenen Rechenknoten bestehen, deren Zusammenarbeit für die effiziente Lösung großer Probleme, die die gesamte Rechenleistung des Systems erfordern, entscheidend ist. Auch hier gibt es sehr unterschiedliche Konzepte, die je nach Anwendung und System als optimal gelten. Das im 5. HPC-Call des BMBF geförderte neue Verbundprojekt „Mephisto – Metaprogrammierung für heterogene verteilte Systeme“ wird es erlauben, Programme zu entwickeln, die auf allen gängigen Hochleistungsrechnern ohne Veränderung des Quellcodes eine hohe Performance erreichen. Darüber hinaus soll die Verteilung der Daten über den gesamten Hochleistungsrechner automatisiert werden. Mephisto lehnt sich dabei bewusst an die Datencontainer und Algorithmen des C++-Standards an, sodass auch Anwender ohne spezielle Kenntnisse der Parallelprogrammierung in der Lage sind, das Leistungspotenzial auszuschöpfen. Neben dem ZIH der TU Dresden als Projektleiter, sind die Ludwig-Maximilians-Universität München und das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf Partner in diesem Vorhaben. Das Projekt ist zum Februar 2017 mit einer Laufzeit von drei Jahren gestartet.