Werkzeuge für die Performance-Analyse stellen einen wichtigen Teil der HPC-Landschaft dar, da die parallele Effizienz, die Performance und die Skalierbarkeit von inhomogenen Hardware-Plattformen mit komplexen Softwarekomponenten nicht ohne detaillierte Einsicht in das parallele Laufzeitverhalten optimiert werden können.
Für diese Aufgabe gibt es einige etablierte Werkzeuge. Sie alle benutzen die selben grundlegenden Messtechniken -- das Erstellen von Profilen und das Speichern von Ereignis-Traces. Darauf aufbauend führen sie verschiedene, sich ergänzende Analysemethoden durch.
Das Hauptziel des SILC-Projektes ist das Design und die Implementierung einer gemeinsamen Infrastruktur zur Instrumentierung und Laufzeit-Datenerfassung für die bereits etablierten Performance-Tools Periscope, Scalasca, TAU und Vampir. Daraus ergeben sich drei Vorteile. Erstens wird dadurch die Interoperabilität der Tools untereinander verbessert. Zweitens werden Redundanzen bei Pflege, Support, Benutzer-Training und der Implementierungen von zukünftigen Features beseitigt. Das schließt insbesondere die Unterstützung für neue Methoden der parallelen Programmierung oder neue HPC- Plattformen ein. Es wird es außerdem ermöglichen, den Aufwand zwischen den teilnehmenden Gruppen zu verteilen und die Entwicklung insgesamt effektiver zu gestalten. Drittens wird es die Benutzer der genannten Analyse-Tools von redundanten Schritten während der Vorbereitung des Experiments und der Erfassung der Laufzeit-Daten befreien. In der Vergangenheit hatte jedes Tool verschiedene Kommandos und Optionen für im Wesentlichen die gleichen Arbeitsschritte. Die gemeinsame Infrastruktur bietet nun eine Möglichkeit, Messdaten zu generieren, die von allen vier Tools benutzt werden können.
Kurz vor Ende der Förderungsphase des Projektes ist das Instrumentierungs- und Laufzeit-Messsystem "Score-P" als Open Source Software verfügbar und arbeitet mit den vier Performance-Analysis-Tools der Projektpartner zusammen. Außerdem haben sich alle Partner zu einer langfristigen Zusammenarbeit für diese essenziellen, gemeinsamen Softwarekomponenten verpflichtet, die über den Förderzeitraum hinaus fortgesetzt wird. Diese Kooperation steht auch für neue Partner offen.
Das
Periscope Tool wird an der TU München entwickelt,
Scalasca wird an dem Jülich Supercomputing Centre und an der GRS-SIM entwickelt,
TAU wird an der University of Oregon entwickelt und
Vampir wird an der TU Dresden entwickelt.
Außerdem wird das SILC Projekt in enger Zusammenarbeit mit dem
PRIMA Projekt durchgeführt - einem Gemeinschaftsprojekt zwischen der University of Oregon und dem Forschungszentrum Jülich, gefördert vom US Department of Energy.